Alleen sind für den Menschen, vor allem unter landschaftsästhetischen Gesichtspunkten, eine Bereicherung. Sie sind ein wertvoller Bestandteil unserer Kulturlandschaft und tragen wesentlich zu einem harmonischen Landschaftsbild bei, das sie regional ganz entscheidend prägen können. Sie besitzen damit eine hohe Bedeutung für die Erholung und sind ein wesentlicher Bestandteil einer lebenswerten Umwelt. Vor allem in Städten tragen Bäume darüber hinaus zu einem spürbaren Wohlbefinden der Menschen bei, indem sie über Beschattung und Staubbindung die kleinklimatischen Verhältnisse in ihrer Umgebung nachhaltig verbessern können.
Durch das teilweise hohe Alter der Bäume besitzen Alleen oftmals auch einen besonderen ökologischen Wert. Alleen dienen zum Beispiel als Orientierungshilfe für Fledermäuse auf dem Weg vom Quartier zum Jagdgebiet (z.B. Zwergfledermaus oder Großer Abendsegler) oder als „Landmarken“ bei den Balzflügen von Insekten. Alte Alleen mit hinreichendem Totholzanteil sind u.a. als Lebensraum holzbewohnender Käferarten bedeutsam (z.B. Eremit in der alten Esskastanienallee bei Schloß Dyk). Aber auch baum- oder höhlenbrütende Vogelarten, wie Rotmilan oder verschiedene Spechtarten, nutzen Alleebäume als Bruthabitat oder als Ansitzwarte (z.B. Grauschnäpper und Baumpieper), zur Nahrungssuche oder als Rastplatz während der Zugzeit (Drosseln in Obstbaumalleen).
Alleen sind ein Stück Heimat, steigern die Lebensqualität der Menschen und bieten vielen Tieren Unterschlupf. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, sind Alleen in Nordrhein-Westfalen gesetzlich geschützt.